Der Nordrhein-Westfälische Lehrerverband fordert einen kontinuierlichen Einstellungskorridor und eine Stellenreserve an Gymnasien und Berufskollegs

veröffentlicht am 28. November 2019

Maßnahmenpaket zur Gewinnung von Lehrkräften greift zu kurz.

Zur mittel- und langfristigen Deckung des Unterrichtsbedarfs fordert der Nordrhein-Westfälische Lehrerverband in Zeiten von Bewerberüberhängen größere Einstellungskontingente.

„Jetzt ist es dringend erforderlich, so Präsident Andreas Bartsch, über den Bedarf einzustellen, um den bestqualifizierten Perspektiven zu bieten und gleichzeitig eine Stellenreserve (10%) an Gymnasien und Berufskollegs aufzubauen, um Unterrichtsausfall zu vermeiden.“

Das dritte Maßnahmenpaket zur Gewinnung von Lehrkräften greift aus Sicht des
NRWL zu kurz.

„Lehrkräfte mit MINT-Fächern wie z.B. Wirtschaftsinformatiker kann man mit einer befristeten Zulage von 350,00€ nicht anlocken“, so Vizepräsident Hilmar von Zedlitz-Neukirch. Anfangsgehälter für Informatiker und Mathematiker sind in der Wirtschaft wesentlich attraktiver. Deswegen wären hier Maßnahmen wie eine höhere Erfahrungsstufe nachhaltiger.

„Das Aussetzen der Hinzuverdienstgrenze für Pensionärinnen und Pensionäre ist durchaus ein guter Beitrag um fachspezifischen Bedarf zu decken.  Gleichwohl muss eine Verlängerung der Dienstzeit, wie z.B. in Bayern über dreimal ein Jahr zur Bindung der Kolleginnen und Kollegen angeboten werden“, so Vizepräsident Michael Suermann.

Die Einstellung in einer höheren Erfahrungsstufe ist eine geeignete Maßnahme zur Attraktivitätssteigerung des Berufes. Allerdings darf sich diese Maßnahme nicht nur auf die Anerkennung von vorberuflichen Erfahrungen beziehen, sondern muss generell für Lehrkräfte mit Mangelfächern gelten.

Als langfristige Maßnahme sind Stipendien für Lehramtsstudierende in Mangelfächern eine unterstützende Maßnahme zur Lehrerwerbeaktion.

„Wenn die Lehrerwerbekampagne glaubwürdig umgesetzt werden soll, sind für die Gewinnung und Bindung von Lehrkräften noch erhebliche attraktivere Maßnahmen notwendig“, so Andreas Bartsch, Präsident des NRWL.

Düsseldorf, den 28.11.2019

gez. Andreas Bartsch
Präsident Nordrhein-Westfälischer Lehrerverband (NRWL)