NRWL fordert bei steigenden Infektionszahlen mehr Flexibilität für Schulen

veröffentlicht am 11. November 2020

„Schulschließungen durch Maskenpflicht und Luftfilteranlagen vermeiden“

 NRWL fordert bei steigenden Infektionszahlen mehr Flexibilität für Schulen

Der nordrhein-westfälische Lehrerverband (NRWL) fordert endlich überzeugende Maßnahmen, um am Ende Schulschließungen zu vermeiden. „Es ist fahrlässig, darauf zu setzen, dass das Virus vor den Schultoren Halt macht. Das Schulministerium muss klare Vorgaben für die Schulen machen und ebenso Alternativen anbieten, wenn Präsenzunterricht nicht mehr zu verantworten ist“, sagt Andreas Bartsch, Präsident des NRWL.

Es sei höchste Zeit, die Schulen winterfest zu machen und gute Rahmenbedingungen für Präsenzunterricht zu schaffen. Dazu gehört nach Ansicht des NRWL neben der Maskenpflicht an allen Schulen die Beschaffung von Luftfilteranlagen für jedes Klassenzimmer und die Staffelung des Schülerbusverkehrs. „Gerade in den Bussen hocken die Schüler ohne Abstand so eng beieinander, dass die Ansteckungsgefahr viel zu hoch ist“, warnt Bartsch.

Der NRWL plädiert für Präsenzunterricht, solange es die Infektionszahlen zulassen. „Auch in den Schulen müssen die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts natürlich umgesetzt werden. Wenn Präsenzunterricht nicht mehr möglich sein sollte, brauchen wir Alternativmodelle. Die Kommunen müssen den Schulen dann sofort die Flexibilität ermöglichen, auf Schichtmodelle mit wechselndem Unterricht oder sogar Distanzunterricht umzustellen“, erklärt Bartsch. Ebenso müsse es möglich sein, unbürokratisch wieder zum Präsenzunterricht zurückzukehren, sobald die Infektionszahlen rückläufig sind.

„Jetzt sind die Kommunen am Zug. Es ist unverständlich, dass den Sommer über so wenig an Konzepten und Voraussetzungen gearbeitet wurde, obwohl die Entwicklung der Pandemie absehbar war. Jetzt läuft uns die Zeit davon“, kritisiert Bartsch.

Der NRWL spricht sich für die Maskenpflicht im Unterricht nicht nur bis zu den Weihnachtsferien, sondern bis ins kommende Frühjahr aus. „Angesichts der steigenden Corona-Zahlen ist die Maske ein sehr geeignetes Mittel, um einen verlässlichen Schulunterricht in den kommenden sechs Monaten anzubieten. Unsere Lehrkräfte sagen uns, dass der Großteil der Schüler kein Problem damit hat, Mund-Nasen-Schutz im Unterricht zu tragen“, erklärt Andreas Bartsch.