NRWL: Lehrkräfte an weiterführenden Schulen ab April impfen / Präsenzunterricht nur mit vollem Gesundheitsschutz möglich / Eine Lehrkraft trifft täglich 150 Schüler

veröffentlicht am 12. März 2021

Der nordrhein-westfälische Lehrerverband (NRWL) hält es für zwingend notwendig, auch Lehrkräften an weiterführenden Schulen spätestens nach Ostern ein Impfangebot zu machen. „Nur mit flächendeckenden Impfungen können wir erneute Schulschließungen in dieser Phase der Pandemie vermeiden“, kommentiert Andreas Bartsch, Präsident des NRWL. „Im Schulbetrieb ist ein voller Gesundheitsschutz ohne Impfungen nicht zu gewährleisten, denn jede Lehrkraft trifft täglich auf etwa 150 Schülerinnen und Schüler. Viele Kolleginnen und Kollegen sind wegen der Ansteckungsgefahr sehr besorgt“, so Bartsch.

„Bislang ist die Fürsorgepflicht des Dienstherrn an den Schulen in NRW gleich Null. Lehrkräfte werden in den Unterricht geschickt, ohne dass ein wirklich durchdachtes Konzept für den Gesundheitsschutz vorliegt“, kritisiert Bartsch. Nur Impfungen bieten nach Ansicht des NRWL den Gesundheitsschutz, der für Präsenzunterricht erforderlich ist.

Aus pädagogischer Sicht müsste täglicher Unterricht im Klassenverband nach Ostern wieder starten. „Wir geraten sonst in schweres Fahrwasser, denn wir müssen die Abschlussklassen gut auf ihre Prüfungen vorbereiten“, erläutert Bartsch.

Für NRW könnte Bayern ein Vorbild sein, der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat diese Woche Impfungen auch für Lehrkräfte weiterführender Schulen ab April angekündigt. Der NRWL verlangt auch für NRW eine sofortige Einbeziehung dieser Lehrkräfte in die Rangfolge der zu impfenden Personen. Schließlich seien die Lehrerinnen und Lehrer an den weiterführenden Schulen demselben Ansteckungsrisiko ausgesetzt wie die Grundschullehrkräfte, auch wenn zurzeit noch Wechselunterricht das Gebot der Stunde sei.

„Das Recht auf Bildung und das Recht auf Gesundheitsschutz gehören zusammen. Kinder haben das Recht, nach einem Jahr Pandemie wieder umfassend unterrichtet zu werden, gleichzeitig gilt für Lehrkräfte und Schüler ebenso das Recht auf Gesundheitsschutz. Das eine ist ohne das andere nicht zu haben“, sagt Andreas Bartsch.

Der NRWL hält deshalb auch zwei Schnelltests pro Woche für alle Schülerinnen und Schüler für notwendig. „Die logistischen Probleme muss das Land NRW endlich in den Griff bekommen. Wir müssen Gas geben und die Schulen zügig mit Schnelltests versorgen, damit sich der Schulbetrieb nach den Osterferien endlich normalisiert“, fordert Bartsch.