NRWL: Selbsttests für Schüler müssen verpflichtend werden

veröffentlicht am 26. März 2021

20 Prozent der Eltern geben Kindern keine Einwilligung, in der Schule Selbsttests zu machen

Der nordrhein-westfälische Lehrerverband (NRWL) hält bei den Selbsttests in Schulen eine Testpflicht für alle Schülerinnen und Schüler für notwendig. „Es hat sich herausgestellt, dass circa 20 Prozent der Eltern ihren Kindern keine Einwilligung geben, in der Schule bei den Selbsttests mitzumachen. Das führt ja das gesamte System der Testungen ad absurdum“, begründet Andreas Bartsch, Präsident des NRWL. Wer Schulschließungen vermeiden will, müsse Schüler und Lehrkräfte schützen und dafür auch klare Vorgaben machen. Der NRWL hält zwei Selbsttests pro Woche für notwendig.

Die Selbsttests in Schulen für Schülerinnen und Schüler können nach Ansicht des NRWL zudem nicht allein von Lehrkräften durchgeführt werden. „Wir fordern von der Landesregierung, die Aufsicht über Corona-Selbsttests von Schülerinnen und Schülern in die Hände der Eltern oder von medizinisch geschultem Personal zu geben“, betont Andreas Bartsch.

Ideal wäre es, wenn der Test Zuhause mit den Eltern gemacht wird und positiv getestete Schülerinnen und Schüler gar nicht erst das Haus verlassen. Zurzeit ist es nach den Erfahrungen des NRWL so, dass alle Schüler morgens in die Schule kommen und die Lehrkräfte im Klassenzimmer die Tests beaufsichtigen. „Alle nehmen für den Selbsttest natürlich im Klassenraum die Maske runter, einige brauchen sogar Unterstützung beim Einführen der Teststäbchen in die Nase. Die Lehrkräfte müssen zudem das gebrauchte Testmaterial in Mülltüten entsorgen, obwohl sie selbst noch nicht durch Impfungen geschützt sind“, kritisiert Andreas Bartsch.

„Ich erwarte von der Landesregierung jetzt eine klare Aussage zum Impfangebot für Lehrkräfte an weiterführenden Schulen. Die jetzige Praxis ist unzumutbar. Wir brauchen nach den Osterferien ein klares Konzept. Durch die neuen Mutationen haben auch Kinder und Jugendliche ein deutlich größeres Ansteckungsrisiko. Das hat die Lage im Vergleich zu den ersten beiden Coronawellen nochmal deutlich verschärft“, kommentiert Andreas Bartsch die Thematik.