Wie Schwarz-Grün unsere Schulen besser machen will

veröffentlicht am 28. Juni 2022

„(…) Der Lehrerverband NRW sieht den Koalitionsvertrag von CDU und Grünen grundsätzlich positiv. Beide Seiten hätten beim Thema Schule „einen erfrischend unideologischen Kompromiss geschafft“, sagte der Präsident Andreas Bartsch im Gespräch mit unserer Redaktion. Er begrüße das Bekenntnis zum Schulfrieden und zur Vielfalt in der Schullandschaft: „Damit wird dem Elternwillen ausdrücklich Rechnung getragen.“ (…)

Kurz- bis mittelfristig will die neue Landesregierung 10.000 zusätzliche Lehrkräfte an die Schulen bringen, hilfsweise anderes unterstützendes Personal, sie will Bürokratie abbauen und Seiteneinsteiger gewinnen. „Wir brauchen diesbezüglich sehr klare Mindestvorgaben, also mindestens das abgeschlossene Hochschulstudium und eine weitere Qualifikation“, warnt dazu allerdings Andreas Bartsch. „Es kann nicht sein, dass wir wie in Mecklenburg-Vorpommern demnächst ,Billig-Lehrer‘ bekommen, nur um schnell die Stellen zu besetzen.“ (…)

Offen bleibt die Frage, wie die Schulfinanzierung in Zukunft grundsätzlich aufgestellt sein soll. „In gemeinsamer Verantwortung von Land und Trägern wollen wir mit den Kommunalen Spitzenverbänden die Schulfinanzierung für die Zukunft neu regeln“, versprechen die Koalitionäre. „Das ist mir zu schwammig formuliert“, bemängelt Andreas Bartsch. Er erneuert die Forderung nach einer grundlegenden Reform: „Die Schulfinanzierung muss zwischen Bund, Land und Kommunen auf neue tragfähige Füße gestellt werden.“ Ein Anspruch, den in der Vergangenheit weitere Akteure wie etwa der Städte- und Gemeindebund wiederholt angemeldet haben. (…)

Abseits all dessen blickt der Lehrerverband mit Sorge auf die Pandemie-Entwicklung. „Wir fordern ganz eindringlich, dass die NRW-Schulen in den kommenden sechs Ferienwochen so aufgestellt werden, dass wir unbeschadet durch eine mögliche neue Corona-Welle im Herbst kommen und wir nicht erleben müssen, dass Lehrkräfte und Schüler reihenweise ausfallen“, sagt Präsident Andreas Bartsch. Seiner Ansicht nach sollte die Landesregierung Kinder und Jugendliche bei der Impfkampagne mehr in Blick nehmen. Und sie sollte sich für Änderungen am Infektionsschutzgesetz starkmachen: „Das Land muss eine Maskenpflicht im Unterricht anordnen können, wenn das Infektionsgeschehen das erfordert.“ Die Schulen müssten mit Tests und Masken ausgestattet werden. Im Koalitionsvertrag heißt es: „Wir werden alle möglichen Maßnahmen ergreifen, um Schulschließungen zu vermeiden.“ Alle Schulen sollen befähigt werden, jederzeit Distanzunterricht anzubieten.“

Der gesamte Beitrag ist am Dienstag, 28. Juni 2022, in der Rheinischen Post www.rp-online.de erschienen.

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