Debatte um Migrationsquote in Schulen

veröffentlicht am 7. Juli 2025

Um Schulen zu entlasten und bessere Lernerfolge zu erzielen, könnte eine Migrationsquote helfen – so zumindest ein Gedanke der Bundesbildungsministerin. Demnach gäbe es eine Obergrenze für Kinder mit ausländischen Wurzeln – von maximal 30 bis 40 Prozent. „Am Ende geht es darum, einen etwas ausgewogeneren Mix in Schulen zu haben. Es geht nicht um Ausgrenzung und es ist auch nicht die Antwort auf alle Fragen”, betont Bundesbildungsministerin Prien. Aus dem NRW-Schulministerium heißt es auf Anfrage: „Angesichts der Größe Nordrhein-Westfalens und des hohen Anteils von Schülerinnen und Schülern mit Zuwanderungsgeschichte – durchschnittlich nahezu die Hälfte – ist eine Migrationsquote an Schulen schlichtweg nicht umsetzbar.”

Das sieht auch Andreas Bartsch vom Lehrerverband NRW so. Grundsätzlich ist er zwar für einen bunten Schülermix, das allein helfe aber nicht: „Die einzige Lösung, die wir haben und das sagen auch die Untersuchungen: Es liegt an der Sprache. Das ist der erste Punkt für Integration. Wenn Schüler nicht das verstehen, was der Lehrer vorne vorträgt, macht das alles keinen Sinn. Das heißt, wir müssen investieren in sehr frühe Sprachförderung. Und ich plädiere sehr dafür, dass wir das auch ausweiten auf das Elternhaus. Denn es macht wenig Sinn, Sprachförderung nach der sechsten Stunde enden zu lassen bei den Kindern, sondern sie müssen das auch zu Hause trainieren.”

RTL West berichtet darüber am Montag, 7 Juli 2025.