So sollen NRW-Schulen systematisch planen, wie Kinder schlauer werden
„(…) In diese Kerbe schlugen am Mittwoch auch Lehrervertretungen in ihren ersten Reaktionen. Die Kollegien fürchten zusätzlichen Aufwand in Zeiten des Lehrkräftemangels, um die Erhebungen durchzuführen, auszuwerten und Konzepte danach zu entwerfen, und mehr Druck durch Zielvereinbarungen, für die es aber keine zusätzlichen Ressourcen gebe. Das Ziel des Landes sei ja gut, „aber ich muss eben auch die Rahmenbedingungen dafür schaffen“, sagte Andreas Bartsch, Präsident des Lehrerverbands NRW. „Wenn das greifen soll, dann müssen wir uns bis 2028 ernsthaft Gedanken darüber machen, wie wir Lehrkräfte entlasten können, damit sie mehr individuelle Förderung leisten können. Das ist nicht neu, aber mit diesen Änderungen drängt es sich auf.“ Möglich sei dies etwa über Anrechnungsstunden, auf die Pädagogen ihre Mehrarbeit umlegen könnten, oder über eine generelle Kürzung der Pflicht-Unterrichtszeiten, die sie abdecken müssen.
Ohnehin gebe es nicht unbegrenzt Spielräume, um den Unterricht anzupassen, gab Bartsch zu bedenken. „Wenn ich Defizite feststelle und Stoff aus der fünften Klasse nachhole, kann ich nicht parallel den neuen Stoff der Klasse sieben unterrichten, den der Lehrplan verlangt.“
Skeptisch zeigte er sich zugleich zu einem weiteren Punkt im Plan des Bildungsministeriums. Schon ab diesem Sommer wird ein System für Schülerfeedback angeboten. Die jungen Leute können darüber mitteilen, was sie von der Schulkultur oder dem Unterricht halten. „Ich weiß nicht, ob wir damit nicht vor allem mehr Unruhe an die Schulen bringen“, so Bartsch.“
Der gesamte Beitrag ist am Donnerstag, 3. Juni 2025, in der Rheinischen Post erschienen.
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