„Digitales Kokain“: Kommt das Social-Media-Verbot auch nach NRW?
„(…) Schulen – der Ort, an dem der Social-Media-Konsum von Kindern besonders problematisch ist. „Die Nutzung von Smartphones während des Unterrichts ist ein großes Problem: Es wird viel geschrieben, es werden Fotos gemacht – das alles lenkt ab, die Konzentration leidet“, so Andreas Bartsch, Präsident des nordrhein-westfälischen Lehrerverbandes. Bartsch betont, dass Schulen in NRW intensiv an einem Handy-Verbot arbeiten. Ein offizielles, striktes Handy-Verbot gibt es jedoch nicht. „Ursprünglich war die Idee, dies zentral von oben zu regeln. Die KMK (Kultusministerkonferenz) hat sich dann jedoch darauf geeinigt, dass die Schulen eigene Konzepte entwickeln sollen.“ Bartsch hebt hervor, dass dies an manchen Schulen in NRW bereits gut funktioniere. An verschiedenen Grundschulen gäbe es bereits ein striktes Handy-Verbot. Weiterführende Schulen würden teilweise mit einem Verbot für die 5. und 6. Klassen arbeiten, so Bartsch.
Die negativen Aspekte von Social Media für Schulkinder seien laut Bartsch viele. Mit der steigenden Nutzung hätten Ausdauer, die Fähigkeit bei der Sache zu bleiben und sich konkret mit Lerninhalten auseinanderzusetzen, nachgelassen. Es handle sich um „Digitales Kokain“, so Bartsch.
Der Präsident des nordrhein-westfälischen Lehrerverbandes stellt jedoch klar: „Wenn wir Social Media bis 16 verbieten, brauchen wir parallel Medienerziehung.“ Ein komplettes Schulfach sieht er dafür nicht, doch man müsse Medienerziehung in anderen Fächern teilweise integrieren. Für Bartsch wäre ein Verbot somit keine verkehrte Lösung. Doch er betont: „Eigentlich brauchen wir kein neues Verbot – nach geltender Rechtslage dürfen Kinder unter 16 diese Plattformen ohnehin nicht nutzen. Entscheidend ist, dass die Betreiber endlich verpflichtet werden, das Alter zu kontrollieren.“
Der gesamte Beitrag ist am Mittwoch, 10. Dezember 2025, im Onlineportal Der Westen erschienen.
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